Frau Remlinger ist bestrebt, sämtliche ehemaligen Schulgebäude wieder als solche zu nutzen. Dazu gehört auch die ehemalige Sonderschule in der Gotenburger Str. 7-9, die heute ein Refugium der AWO beherbergt. Für die mehrfach behinderten Kinder ist dieses Gebäude allerdings wegen der vielen Barrieren nicht geeignet. Stattdessen sollen hier Willkommensklassen für Flüchtlingskinder eingerichtet werden. Beide Schulen in der Gotenburger Straße, d.h. auch die Wilhelm-Hauff-Grundschule, sollen dann eine gemeinsame Mensa bekommen. Und für den Bau dieser Mensa würde sie sich die Fläche des Prinzengartens noch vorbehalten, sagte Frau Remlinger. Wollen wir hoffen, dass im Gebäude der ehemaligen Sonderschule ausreichend Platz für die Mensa ist. Bis Ende 2023 kann im Prinzengarten auf jeden Fall weiter gegärtnert werden.
Herr Gothe meinte, die Gärtner:innen könnten doch auch im nahe gelegenen ElisaBeet mitmachen. Der Vertreter des Prinzengartens widersprach vehement: Auf dem ElisaBeet gebe es keinen Stromanschluss, der hier aufgrund der Anbindung an die PA 58 gegeben sei. Außerdem könne man auf dem Friedhof keine Konzerte und keine Parties veranstalten.
Kerstin Stellmacher vom Netzwerk der Gemeinschaftsgärten Berlin wies darauf hin, dass man einen Gemeinschaftsgarten nicht so einfach an einen neuen Standort umsiedeln könne, da er auf die Mitarbeit von Gärtner:innen aus der Nachbarschaft angewiesen sei. Viele von ihnen gehen bei einem Umzug verloren. Auch logistisch gesehen ist so ein Umzug ein Kraftakt: Hochbeete müssen neu erstellt, vorhandene Pflanzen umgesiedelt, und die Erde muss mit umgezogen werden. Das Himmelbeet, früher in der Nähe des Leopoldplatzes, hat gerade so einen Umzug hinter sich: Nach vielem Hin und Her bekam es endlich eine Ersatzfläche in der Gartenstraße Ecke Grenzstraße.
Dabei musste erst einmal für einen Hauswasseranschluss gesorgt werden. Als Kaution für die Fläche mussten die Gärtner:innen 60.000 Euro hinterlegen – das ist kein Pappenstiel für eine gemeinnützige Organisation wie die Himmelbeet gGmbH.
Text und Fotos: Diana Schaal