Unsere Kiezhistorikerin Diana Schaal zeigt mit ihren Führungen immer mehr Stadtteile von Berlin. Vor allem aber zieht sie kreuz und quer durch ihre Heimatquartiere, den Soldiner Kiez und den Badstraßen-Kiez. Dort gibt es alte Fabriken, Villen, Reformwohnungsbau, Gründer-zeitarchitektur und die Freizeiteinrichtungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.
Nur zur Zeit kann sie die Interessent*innen nicht in real durch ihre geliebten Heimat-Kieze führen. Corona verbietet es, sich im Pulk durch die Straßen zu bewegen. Deshalb hat Diana auf ihrer Website www.schoene-kiezmomente.de vier Spaziergänge vorbereitet, die mensch alleine nachvollziehen kann, zu Fuß mit dem Smartphone oder zu Hause vor dem Rechner.
Eine historischen Führung durchstreift den Soldiner Kiez.
Der Schwerpunkt liegt hier auf der Gründerzeit mit ihren Fabriken, Villen und Wohnhäusern. Hier sind viele interessante Architekturdetails zu sehen.
Eine zweite historische Führung durchquert den Badstaßen-Kiez.
Wir erleben die Gegend zwischen der ehemaligen Heilquelle an der heutigen Bibliothek am Luisenbad und dem ehemaligen Lichtburg-Kino am Gesundbrunnen-Bahnhof, und nicht zuletzt die Badstraße als eine Freizeitmeile im 19. und 20. Jahrhundert mit Theatern und Biergärten.
Zum dritten weist die Historische Panke-Führung im Süden ein Stück über die beiden Heimatquartiere unserer Kiezhistorikerin hinaus. Sie folgt dem Lauf der Panke von der Rückseite der Hutfabrik Gattel (Prinzenallee 58) bis zur zum ehemaligen Obdachlosenasyl Wiesenburg, das vor gut 100 Jahren als vorbildlich galt. Mit offenen Augen kann mensch da an der Panke einiges Geschichtsträchtiges entdecken.
Und schließlich kann mensch einer Historischen Grusel-Führung entlang der Panke folgen, die von der Pankstraße zurück in den Soldiner Kiez führt. Dabei bekommt der*die Flaneur*in Geschichten über merkwürdige Zeitgenoss*innen zu lesen. Uns begegnen die letzte Hexe von Berlin, ein Alchemist und jener merkwürdige Ritter Udo mit der gespaltenen Klaue, der angeblich an der Panke spukt.
Es zeigt sich erneut, dass doppelt und dreifach abgelaufene Wege immer wieder neue Perspektiven eröffnen. Leicht entgeht dem*der Spaziergänger*in eine kleine Sehens-würdigkeit. Dankenswerterweise öffnet uns aber ein*e Heimatforscher*in wie Diana die Augen.
Text: Thomas Kilian