Sommerausflug des Soldiner Kiez e.V. – die Drei Schlösser-Tour

Jagdschloss Glienicke, Foto: Sören Kusch. Das Foto wurde verkleiniert.
CC BY-SA 3.0.

Diana Schaal erläuterte, wie spätere Eigentümer das Schloss in unterschiedlichster Weise genutzt und umgebaut hatten. Die letzte Änderung – die Glasfront von Star-Architekt Max Taut aus den 1960er Jahren – fand keineswegs unsere ungeteilte Zustimmung. Es war bei der Sanierung 2005 tatsächlich umstritten, ob sie bleiben oder ob sie durch eine Rekonstruktion der ursprünglichen Freitreppe ersetzt werden sollte.

Bei Wartmanns Café haben wir uns dann ein Eis gegönnt. Auf der Glienicker Parkbrücke gleich dahinter hatten wir einen guten Ausblick auf das Dampfmaschinenhaus von Schlosspark Babelsberg. Es wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut, um die Springbrunnen im Schlosspark zu betreiben – darunter auch eine 40 m hohe Fontäne in der Havel.

Blick auf die Gleinicker Brücke vom Babelsberg. Foto: Stefan Höppe

Beim Aufstieg auf den Babelsberg bot sich uns dann ein wunderbarer Ausblick auf das Jagdschloss Glienicke und auf die dahinter liegende Glienicker Brücke – 1986 Schauplatz eines spektakulären Agentenaustausches, wo einer der Agenten mit runterrutschenden Hosen vor laufenden Fernsehkameras die Brücke überqueren musste.

Schloss Babelsberg. Foto: Stefan Höppe

Oben angekommen, waren einige von uns angetan vom märchenhaften Schloss Babelsberg, andere fanden es schlicht überzogen. Ein kleiner Junge ließ sich deutlich mit dem Vorschlag vernehmen: „Daraus könnte man doch ein Fünf-Sterne-Hotel machen!“ Es wurde bezweifelt, ob das im Sinne der Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten war. Denn schließlich stehen alle drei Schlösser als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO.

Diana Schaal erzählte, wie Prinz Wilhelm von Preußen zuerst nur ein kleines Landhaus auf dem Babelsberg genehmigt wurde. Nachdem er Kronprinz geworden war, konnte in den 1840er Jahren mehr Geld für den Ausbau zu einem repräsentativen Schloss lockergemacht werden. Kronprinzessin Augusta wollte unbedingt etwas im Neo-Tudor-Stil und konnte sich durchsetzen. Sie stellte auch Fürst Hermann von Pückler-Muskau für die Gestaltung des Schlossparks an. 1871 wurde Wilhelm deutscher Kaiser.

Wir gingen auf der anderen Seite des Babelsbergs weiter und besichtigten noch zwei weitere Sehenswürdigkeiten im Schlosspark: Einen Pavillon, der aus Originalsteinen der mittelalterlichen Berliner Gerichtslaube erbaut worden war, und den Flatowturm mit Wasserbecken und Zugbrücke.

Danach ließen wir den Tag in einem indischen Restaurant in Babelsberg ausklingen.

Text: Diana Schaal

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert