Lokales Handeln im Auftrag des Weltgeischts

Für sein Philosophisches Kabarett im Soldiner Kiez am 31. Mai 2018 im Café der NachbarschaftsEtage Fabrik Osloer Straße hatte der Soldiner Kiez e.V. ein sehr anspruchsvolles Programm zusammengestellt.

Thomas Kilian ist Karl Marx. Foto: SKK

Denn er wollte diese Veranstaltung ganz schamlos dafür nutzen, um sich zu profilieren und den sozial verachteten Soldiner Kiez als intellektuell-ironische Hochburg zu etablieren. Dabei führten Thomas Kilian und Dr. Piere Lacenaire dem Publikum die komische Seite einer ganzen Reihe prominenter Philosophen vor:

Thomas Kilian karikierte den elitären Platon, den aufgeklärten Immanuel Kant, den schwäbelnden Georg Friedrich Wilhelm Hegel, der den Weltgeischt beschwor, und natürlich den kommunistischen Karl Marx – letzteren in einer wunderbar passenden Maske.

Oberpädagoge Jean-Jacques Rousseau, der philosophische Pechvogel Friedrich Nietzsche, der durch die Psychiatrie bedrängte Michel Foucault und als Zugabe der geschwätzige Jürgen Habermas wurden von Dr. Piere Lacenaire aufs Korn genommen. Weiterlesen

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Schöne Häuser für Berlin und den Kiez

Thomas Kilian vom Kiezverein und Stadtrat Ephraim Gothe im Gespräch. Foto: SKK

Beim Talk im Kiez am 3. Mai 2018 erlebte das Publikum einen aufgeräumten Ephraim Gothe. Der Baustadtrat von Mitte vermittelte den Eindruck, dass die Bau- und Wohnungspolitik inzwischen auf dem richtigen Gleis sei: Sein Amt sei gut aufgestellt, die vorhandenen Möglichkeiten zur Bekämpfung der Wohnungsnot werden genutzt. Ihn anzugreifen, würde bedeutet, über die Versäumnisse der Vergangenheit zu reden. Die Blockade des ersten rot-roten Senats mit Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer, Bauen nach einer Zeit mit einem entspannten Wohnungsmarkt nicht wieder zu fördern, kritisiert heute jedeR. Dieser Schnee von gestern gibt auch für uns vom Soldiner Kiez e.V. jetzt nicht mehr viel her.

Da aber über die aktuelle baupolitische Linie hinaus vom Gast wenig weitere Ideen kamen, bleibt eine wichtige Neuigkeit: Gothe geht davon aus, dass der Soldiner Kiez im Herbst wohl zum Milieuschutzgebiet erklärt wird. Dann müssen aufwändige Sanierungen genehmigt werden, und die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen wird erschwert. Gothe meinte sogar, dieser Status könne an die 20 Jahre erhalten bleiben. Dadurch soll Preistreiberei bei den Mieten erschwert, und vielleicht Kapital von unnötigen Sanierungen in den Neubau gelenkt werden. Weiterlesen

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Aus alt mach neu

Der Soldiner Kiez e.V. hat auf seiner Mitgliederversammlung am 16. Mai seinen Vorstand recycelt: Diana Schaal, Thomas Brauckmann, Stefan Höppe und Thomas Kilian wurden jeweils ohne Gegenstimmen im Amt bestätigt. Mit dem Tätigkeitsbericht und dem Kassenbericht zeigten sich die Anwesenden zufrieden und entlasteten den Vorstand. Die Berichte zeigen hohe Aktivität bei soliden Finanzen, obwohl 2017 das mit „Demokratie leben!“ geplante Projekt zur Qualifikation von LehrerInnen in Fragen der Menschen- und Kinderrechte ausfallen musste.

Rückgrat der Arbeit bleiben die monatlichen Kiezpalaver und das Veranstaltungs-programm „Schöne Kiezmomente“. Daneben startete 2017 das Gesprächsformat „Talk im Kiez“. Die Interviewrunden mit Personen von Bedeutung für den Kiez wurden von unserem Medienpartner Soldiner Kiez Kurier gefilmt und in seinem YouTube-Kanal eingestellt. Dieses Format ist mittlerweile in die Sommerpause gegangen. Über seine Zukunft werden die Verantwortlichen noch im Mai beraten. Im letzten Dezember führte der Verein ein Kunstprojekt mit einem interreligösen Gespräch zum Thema
„Jesu Geburt im Islam und Christentum“ durch.

Das vorbereitete Positionspapier „Der Müll und wir – Eine Denkschrift zur Behandlung von Abfall in der Öffentlichkeit“ soll auf dem nächsten Kiezpalaver besprochen und adressiert werden. Dieses findet am Mittwoch, den 13. Juni 2018, im Hotel Big Mama, Koloniestraße 24, 2. Hinterhof statt. Tätigkeitsbericht, Kassenbericht und die Schrift zur Müllsituation können Sie bei Thomas Kilian anfordern: thomas.kilian66@googlemail.com.

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Impressionen von der Lesung „Poesie aus Japan“

V.l.n.r.: Vorleser/innen Thomas Kilian & Waltraud Köhler, Lyrikerin Minako Matsuishi. Foto: Hawa Vogrig

Zum Programm der Schönen Kiezmomente gehören Veranstaltungen zum Land der aufgehenden Sonne. Und jedes Frühjahr bietet das bewährte Kiez-Kulturprogramm eine Autor/innen-Lesung, wo das Werk eines Autors bzw. einer Autorin vorgestellt wird.

Meistens weilen diese nicht mehr unter uns  – so auch die japanischen Altmeister aus dem 16. bis 19.  Jahrhundert, deren Dreizeiler im zweiten Teil der Lesung „Poesie aus Japan“ am Samstag,
7.  April 2018, 19:00 im Saal der NachbarschaftsEtage Fabrik Osloer Straße vorgetragen wurden.

Für diese Lesung hat Veranstalterin Diana Schaal auch eine moderne Lyrikerin aus Japan gewinnen können. „Eigentlich wollte ich in der nächsten Japan-Lesung das Kopfkissenbuch der Hofdame Sei Shonagon vorstellen“, sagt sie. „Aber da die Hofdame schon knapp 1.000 Jahre tot ist, wird sie nicht beleidigt sein, wenn ich die Lesung mit ihrem Werk verschiebe. Als ich die Gedichte von Minako Matsuishi vorletztes Jahr bei einer Lesung in Schöneberg hörte, wusste ich, dass sie die richtige Kandidatin für die nächste Japan-Lesung ist.“

Minako Matsuishi, geboren in Fukuoka auf der japanischen Insel Kyushu, ist seit 2008 in Berlin als freischaffende Künstlerin tätig, mit den Schwerpunkten Dichtung und Malerei. Sie hat sich schon an vielen Kulturveranstaltungen in Berlin beteiligt. So tritt Minako Matsuishi regelmäßig zusammen mit der japanischen Pianistin Eri Mantani beim sommerlichen Kulturfestival „48 Stunden Neukölln“ auf. Weiterlesen

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Die netten Polizisten vom Abschnitt 36

Bernd Wölke (li.) und Eckart Mantei.         Fotos: SKK

Das Thema Polizei und Sicherheit ist der Soldiner Kiez e.V. schon öfter aus verschiedener Perspektive angegangen. Normalerweise sind solche Veranstaltungen Selbstgänger, doch bei unserem „Talk im Kiez“ am 22. Februar 2018 war das Publikumsinteresse mit gut 10 Personen verhalten. Dabei manövrierte Moderator Thomas Kilian recht flüssig durch das Gespräch mit dem Kiezpolizisten Bernd Wölke und dem stellvertretenden Dienstgruppenleiter Eckhard Mantei. Beide vom Abschnitt 36, zuständig für den Soldiner Kiez. Beide nette Polizisten, bemüht um den guten Kontakt zur Bevölkerung.

In dem Gespräch beleuchteten die drei Persönliches, Informatives zur Situation auf dem Drogenmarkt im Kiez und sprachen die Frage nach dem Verhältnis von Polizisten zum Kiez an. Anschließend diskutierte das Publikum vor allem über Drogenpolitik. Angesichts des immer noch unbefriedigenden Publikumsinteresse an unserem „Talk im Kiez“ hoffen wir auf hohe Klickzahlen bei unserem Mediapartner Soldiner Kiez Kurier, der diese Diskussion wie die vorherige über das Theaterprojekt „Prinzenakademie“ aufzeichnete und in seinen YouTube-Kanal einstellt. Die Veranstaltung zum Theaterprojekt im November hat Anfang März immerhin knapp 120 Aufrufe erreicht. Ein Bericht über diese Veranstaltung findet sich hier auf unserer Seite. Weiterlesen

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Jesus, die Engel und die Farbe der Zeit

Verschiedene Gruppen im Kiez zusammen zu bringen. Das ist eine Idee, die den Soldiner Kiez e.V. antreibt.

Hier hat Jovan Balov einem Engel vom Dom das Gesicht seiner jüngsten Tochter verpasst…

Ende 2017 haben wir deshalb mit Unterstützung von Soziale Stadt eine Ausstellung im Prima Center Berlin (PCB), Biesentaler Str. 24, unterstützt und in diesem Rahmen ein interreligiöses Gespräch zu „Jesu und Jesu Geburt in Christentum und Islam“ organisiert. Die Ausstellung zeigte unter dem Titel „Die Farbe der Zeit“ Werke von 7 KünstlerInnen, die größtenteils als EmigrantInnen in Deutschland leben.

Bei der Vernissage interpretierte der Kurator Dr. Stephan von Wiese, ehemals Staatsgalerie Stuttgart und Kunstpalast Düsseldorf, den Zeitaspekt der Kunst: vom Momentbild, über den Tag-Nachtzyklus bis und zum Überhistorisch-Typisierenden. Eine Woche später fand eine Party mit einer Performance von Ricardo Peredo Wende und balkanischen Liedern vorgetragen von Hazemina Donlić statt. Die Finissage wird es am Freitag, den 19. Januar 2018, ab 19.30 Uhr geben. Dann spielt Predrag Maric auf der Gitarre.

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Prinzenakademie und Prinzentheater: Jugendtheater im Soldiner Kiez

Susanne Schulze-Jungheim (Interkulturelle Theaterpädagogin) und Kiez-Kulturaktivist Rolf Kemnitzer (Autor, Regisseur, Schauspieler, Theaterpädagoge) waren Gäste beim letzten Talk im Kiez des Soldiner Kiez e.V. im November: Beide sind verantwortlich für das „Wunder vom Wedding“, das sich demnächst ereignet und bereits einen Ereignisort hat, eine feste Adresse: Prinzenallee 33.

Moderator Stefan Höppe, die Gäste Rolf Kemnitzer und Susanne Schulze-Jungheim beim Talk im Kiez (v.l.n.r). Foto: SKK

Dort befinden sich die schicken, repräsentativen Räumlichkeiten des ehemaligen Glaskastens, vom Ambiente her dem Heimathafen Neukölln vergleichbar: beides ehemalige Ballsäle. Diese prachtvolle Spielstätte wurde unter dem langjährigen Träger Zukunftsbau nur sporadisch, ohne inhaltliches Konzept genutzt. Sie beherbergt seit Frühjahr 2016 das interkulturelle türkische Theater 28. Ab 2018 soll sie nun zum Spielort werden für eine Art „Weddinger Volkstheater“: das sogenannte Prinzentheater. „Das Wunder vom Wedding“ – so lautet der Titel eines Theaterstücks, dessen Voraufführung am 22. Dezember um 19 Uhr zu sehen sein wird. Eine Art Weihnachtsmärchen mit Kiezkolorit: Im Wedding wird der Weihnachtsmann überfallen und ausgeraubt. Düstere, abgehalfterte Gestalten bevölkern die Straßen und treiben ihr Unwesen. Täglich umgeben von dieser Tristesse, malt eine depressive Künstlerin nur schwarze Bilder. Doch dann kommt am U/S-Bhf. Gesundbrunnen ein Heiliger an, der Licht bringt und Hoffnung. Vorhang auf also und Applaus: Pünktlich zur erwartungsvollen Zeit rund um Weihnachten kündigt sich am Berliner Theaterhimmel ein neuer, neuartiger Stern an, um frischen Glanz zu bringen in den Problembezirk Wedding/Gesundbrunnen. Weiterlesen

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Unser Kiez hat einen Bollerwagen

Ein kleines Projekt im Aktionsfonds machte die Anschaffung dieses Bollerwagens möglich, das Objekt ist jetzt da und kann im Büro für Quartiersmanagement zu deren Öffnungszeiten ausgeliehen werden.

Als Zubehör gibt es ein Fahrradschloss und ein Set Spanngurte, falls mal Überladung befestigt werden muss.

Der Wagen ist belastbar bis 100 kg, das ist eine ganze Menge. Wie gut er sich dann noch ziehen/ schieben lässt (vielleicht ist auch mal eine Stufe zu überwinden), muss jemand ausprobieren.

Das Objekt lässt sich zusammenfalten. Wer den Bollerwagen über das Wochenende ausleiht und dann abends in seiner Wohnung zwischenlagern muss, wird allerdings 14 kg die Treppe hochzutragen haben. Die gute Nachricht: Er ist gut tragbar, zusammengeklappt wenig sperrig.

Die Innentasche lässt sich herausnehmen und hat gute Tragehenkel.

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Talk im Kiez mit Jonny Herzberg: Als Sinto und Rom im Soldiner Kiez

Als wir noch das Forum Soldiner Kiez in der Siedlung des Vaterländischen Bauvereins hatten, haben wir unter dem Titel „Forum der Generationen“ öfters Diskussions-veranstaltungen über aktuelle Themen im Kiez mit eingeladenen Gästen angeboten.

Nun hatten Thomas Kilian und Stefan Höppe vom Vorstand die Idee, ein ähnliches Veranstaltungsformat neu einzuführen – den Talk im Kiez.

Jonny Herzberg

Das Gespräch mit einem eingeladenen Gast zu einem aktuellen Kiezthema wird außerdem aufgezeichnet und auf der Website unseres Medienpartners SoldinerKiezKurier eingestellt.

An abwechselnden Donnerstagabenden wird dabei Thomas Kilian Gäste zu gesellschaftspolitischen Kiezthemen und Stefan Höppe Gäste zu kulturellen Kiezthemen einladen. Beide übernehmen die Moderation ihrer jeweiligen „Talkshows“.

Im Soldiner Kiez leben viele Roma aus Bulgarien und Rumänien.

Unser erster Gast beim Talk im Kiez war daher am Donnerstag, 25. September 2017 der Sinto und Rom Jonny Herzberg. Weiterlesen

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Unser gemeinsamer Sommerausflug an den Plötzensee

Foto: Gao Ya

Der Soldiner Kiez e.V. lässt seinen aktiven Mitgliedern viel Raum für eigene Projekte im Rahmen des Vereins. Das führt dazu, dass wir – abgesehen vom monatlichen Kiezpalaver – nicht mehr oft alle zusammenkommen, wie zu den Zeiten, als wir mit dem Forum Soldiner Kiez noch einen gemeinsamen Ort hatten, den es zu bespielen galt.

Daher haben wir in den vergangenen drei Jahren zu Aschermittwoch immer zum gemeinsamen Kegeln in die Kugelbahn in der Grüntaler Straße eingeladen. Vorletztes Jahr haben wir zusammen einen Sommerausflug mit Führung an die Havel gemacht – auf den Spuren von Slawenfürst Jaczo.

Unser diesjähriger Sommerausflug hat uns an den Plötzensee geführt:
Aktive Mitglieder und Gäste haben das gemeinsame Picknick, den zwanglosen Austausch und den  Sonnenschein auf der Wiese am Seeufer sehr genossen. Jeder hatte etwas mitgebracht: hausgemachte und asiatische Köstlichkeiten sowie Getränke.

Danach haben wir auf Tretbooten den Plötzensee erkundet, den Flug der Libellen beobachtet und uns das eine oder andere Wettrennen geliefert. Manche haben sogar vom Boot aus ein Bad im See genommen.

Den Abschluss bildete zum Kaffee ein zweites Picknick. Es gab starken Espresso, gekocht auf dem Butangaskocher. Der Wunsch wurde laut, solche Unternehmungen ruhig öfters zu machen. Und es hat die ganze Zeit über nicht einen Tropfen geregnet! Der Wettergott drohte zwar, meinte es aber letztlich gut mit uns …

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